Im wunderschönen Musiksalon Friedenau erklingen Brahms letztes Klaviertrio op. 114 in der Fassung für Violine sowie Schönbergs berühmte Tondichtung “Verklärte Nacht” in der Trio-Fassung seines Schülers Eduard Steuermann.
Eintritt frei!
Das Konzert wird gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Herzlichen Dank!
Johannes Brahms: Klaviertrio op. 114
Arnold Schönberg: “Verklärte Nacht” (Fassung E. Steuermann / Trio Egmont)
Zwei Werke, entstanden im Abstand von nur acht Jahren, spiegeln das Ende einer Epoche und den Aufbruch in eine neue Welt wider. Beide Kompositionen wurden ursprünglich für andere Besetzungen geschrieben – doch im Zusammenspiel des Trio Egmont entfalten sie eine ganz eigene klangliche Identität. Teilweise wurden die Arrangements so erweitert und angepasst, dass sie ideal auf die Instrumente des Ensembles „übersetzt“ sind.
Johannes Brahms’ Klarinettentrio op. 114 von 1891 ist ein spätes, zutiefst persönliches Werk: schwermütig, doch kathartisch. Inmitten großer innerer Dunkelheit entfaltet sich eine Musik von erhabener Schönheit, Mystik und Eleganz – ein musikalischer Rückblick auf ein langes, reiches Leben. Ursprünglich für Klarinette, Violoncello und Klavier geschrieben, zeugt das Trio von Brahms’ meisterhaftem Spätstil und seiner engen Verbundenheit mit der Kammermusik.
Arnold Schönberg, ein glühender Verehrer von Brahms, wagte 1899 mit Verklärte Nacht neue Wege: Basierend auf einem Gedicht von Richard Dehmel durchschreitet das Werk eine emotionale Transformation von Dunkelheit ins Licht. Rhythmische Kühnheit und harmonische Experimente dehnen die Grenzen der Tonalität – ein Vorzeichen der musikalischen Moderne. In der Fassung für Klaviertrio, gespielt in der Bearbeitung des Schönberg-Schülers und Komponisten Eduard Steuermann und das Trio Egmont, erscheint das spätromantische Werk in kammermusikalisch verdichteter Form – intensiv, klar und von eindringlicher Ausdruckskraft.
Dem historischen Vorbild folgend, führt das Trio Egmont außerdem Dehmels Gedicht im Konzert mit auf – ein sprachlich-poetischer Rahmen, der die emotionale Tiefe und narrative Struktur des Werkes noch stärker hervortreten lässt.