Programme & Repertoire
Programme Saison 2025/26
Modernismus in allen Farben
Maurice Ravel: Trio pour Piano, Violon et Violoncelle, 1914
Dmitri Shostakovich: Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 1 op. 8, 1923
Germaine Tailleferre: Trio, 1917
Modernismus in allen Farben
Drei Komponist*innen, drei Klangsprachen – und ein gemeinsamer Drang nach Erneuerung: Dieses Programm vereint Werke von Maurice Ravel, Dmitri Schostakowitsch und Germaine Tailleferre, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf je eigene Weise das musikalische Vokabular erweiterten – virtuos, poetisch, kompromisslos.
Maurice Ravels Klaviertrio (1914), voll raffinierter Farben und rhythmischer Innovation, lotet bereits die Grenzen impressionistischer Klangwelt aus – kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs komponiert, ist es auch ein stiller Abschied von einer alten Welt. Dmitri Schostakowitschs erstes Klaviertrio (1923) dagegen ist das Werk eines jugendlichen Genies – voller Expressivität, Schärfe und überraschender harmonischer Wendungen, ein erstes Aufbegehren gegen Konventionen.
Mit Germaine Tailleferres Trio für Violine, Cello und Klavier (1917/1921) erklingt schließlich ein Juwel der französischen Moderne: glasklar, witzig, formal präzise – und doch voller eigenständigem Charakter. Als einzige Frau der Komponistengruppe Les Six brachte sie eine Stimme in die Musik des 20. Jahrhunderts, die Eleganz und Kühnheit mühelos verbindet.
Ein Konzert, das den Puls der Moderne hörbar macht – jenseits von nationalen Schulen, mit Neugier, Charme und künstlerischer Radikalität.
Dunkler Tag, Helle Nacht
Johannes Brahms:
Trio für Klavier, Violoncello und Klarinette, in der Fassung für Violine op. 114 (1891)
Arnold Schönberg:
Verklärte Nacht, Arr. Eduard Steuermann für Klaviertrio (1899)
Dunkler Tag, Helle Nacht
Zwei Werke, entstanden im Abstand von nur acht Jahren, spiegeln das Ende einer Epoche und den Aufbruch in eine neue Welt wider. Johannes Brahms’ Klarinettentrio op. 114 von 1891 ist ein spätes, zutiefst persönliches Werk: schwermütig, doch kathartisch. Inmitten großer innerer Dunkelheit entfaltet sich eine Musik von erhabener Schönheit, Mystik und Eleganz – ein musikalischer Rückblick auf ein langes, reiches Leben. Ursprünglich für Klarinette, Violoncello und Klavier geschrieben, zeugt das Trio von Brahms’ meisterhaftem Spätstil und seiner engen Verbundenheit mit der Kammermusik.
Arnold Schönberg, ein glühender Verehrer von Brahms, wagte 1899 mit Verklärte Nacht neue Wege: Basierend auf einem Gedicht von Richard Dehmel durchschreitet das Werk eine emotionale Transformation von Dunkelheit ins Licht. Rhythmische Kühnheit und harmonische Experimente dehnen die Grenzen der Tonalität – ein Vorzeichen der musikalischen Moderne. In dieser Fassung für Klaviertrio, gespielt in der Bearbeitung vom Schönberg-Schüler und Komponist Eduard Steuermann, erscheint das spätromantische Werk in kammermusikalisch verdichteter Form – intensiv, klar und von eindringlicher Ausdruckskraft.
Berliner Konzertsalon anno 1846
Fanny Hensel, geb. Mendelssohn (1805-1847): Trio d-Moll op. 11, 1847
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847): Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello Nr. 2 op. 66 in c-Moll, 1845
Berliner Konzertsalon anno 1846
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts steckte das „Kammer“ im „Kammermusik“ noch tief drin – auch bei den Geschwistern Mendelssohn. Fanny durfte wegen ihres Geschlechts und sozialen Status nicht als professionelle Musikerin auftreten, außer bei ihren eigenen Musiksalons zu Hause, den sogenannten „Sonntagsmusiken“ – ganz anders als ihr Bruder, der als Dirigent überall in Europa gefeiert wurde. In diesem Programm verbinden wir die Musik der begabten Geschwister mit anderen kleineren Werken, die typisch für einen Berliner Salon anno 1846 waren, und versuchen dadurch, das Gefühl und die Intimität eines Konzertsalons wiederherzustellen.
Programme aus früheren Saisons
Nordic Lights
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Skandinavische Spätromantik made in Germany
Lebensbejahende Musik von skandinavischen Köpfen mit einer großen Liebe zur deutschen Spätromantik.
Edvard Grieg: Andante con moto in c-Moll, 1878
Niels Wilhelm Gade: Klaviertrio op. 42 in F-Dur, 1862
Amanda Röntgen-Maier: Klaviertrio in Es-Dur, 1874
Goethes musikalische Erben
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„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“
Zu Anlass von J. W. von Goethes 275. Jubiläumsjahr. Felix Mendelssohn wurde dem Dichterfürsten Goethe als junger Mann präsentiert, erntete dessen Empfehlung und konnte als Folge davon eine rasante Karriere an den Tag legen. Anders erging es seiner gleichermaßen talentierten Schwester Fanny, die heimlich komponierte, Auftrittsverbot hatte und seelisch sehr darunter litt. Und doch waren sie einander in vielen Bereichen ebenbürtig, wie die Gegenüberstellung ihrer beiden Klaviertrios beweist.
Felix Mendelssohn: Klaviertrio op. 49 in d-Moll, 1839
Fanny Hensel: Klaviertrio op. 11 in d-Moll, 1847
Umrahmt von Liedern (instrumental) und Lesungen zu Goethe-Texten.
nix Muse - Genie!
Musik von großartigen romantischen Komponistinnen, die nicht vergessen werden dürfen!
Helene Liebmann: Klaviertrio in D-Dur op. 12, spätestens 1816 (ca. 30 min)
Fanny Hensel: Klaviertrio in d-Moll op. 11, 1847 (ca. 30 min)
Amanda Röntgen-Maier: Klaviertrio in Es-Dur, 1874 (ca. 30 min)
Beethoven
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“Freunde und Feinde”
Eine starke Persönlichkeit wie die Beethovens konnte die Gemüter spalten! In diesem Programm erklingt Musik sowohl vom großen Meister wie vom Konkurrenten Wölfl und Freund Ries.
Joseph Wölfl: Trio op. 23 Nr. 1, 1803 (ca. 25 min)
Ferdinand Ries: Trio op. 143 in c-Moll, 1826 (ca. 20 min)
Ludwig van Beethoven: Trio op. 70 Nr. 1 „Geistertrio“, 1808 (ca. 30 min)
Drei Generationen
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Three Generations
Wie klingen drei Generationen von Lehrern und Schülern, wenn man sie direkt nacheinander hört? Können Sie die Verwandtschaft spüren?
Ludwig van Beethoven: Trio op. 70 Nr. 1 (“Geistertrio”), 1808 (ca. 30 min)
Ferdinand Ries: Trio op. 143, 1826 (ca. 20 min)
Helene Liebmann née Riese: Trio op. 12, spätestens 1816 (ca. 20min)
Brahms und die Brahmsianer
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Brahms and the Brahmsians
In diesem Programm präsentiert sich das Ensemble auch in verschiedenen Duo-Formationen. Der heutzutage gut bekannten Violinsonate von Brahms stellen wir die vergessene Cellosonate von Dietrich gegenüber, eine der interessantesten Cellosonaten der 2. Jahrhunderthälfte.
Heinrich von Herzogenberg: aus dem 2. Trio op. 36, 1882: Andante (ca. 10 min)
Johannes Brahms: 3. Violinsonate in d-Moll op. 108, 1888 (ca. 25 min)
Albert Dietrich: Cellosonate in C-Dur op. 15, 1877 (ca. 25 min)
Amanda Röntgen Maier: Klaviertrio in Es-Dur, 1874 (ca. 30 min)
Auf den Spuren eines Kosmopoliten - Gesamte Trios von Ferdinand Ries
Ferdinand Ries:
op. 2, 1807
op. 143, 1826
— oder —
op. 143, 1826
WoO. 86, 1836 (Erstaufnahme Trio Egmont)
— auf dem Bild: Der junge Komponist Ferdinand Ries (1784 - 1838) —
Zurück ins Licht - Romantische Komponistinnen
Louise Farrenc: Trio op. 34 in d-Moll, 1844
Fanny Mendelssohn-Hensel: zwei Lieder arrangiert für Cello und Klavier
und Violine und Klavier
- Pause -
Clara Schumann: Trio für Pianoforte, Violine u. Violoncello op. 17 in g-Moll (1846)
— auf dem Bild: Die Komponistin und Pianistin
Clara Schumann (1819 - 1896) —
Kosmopoliten
und eine Kämpferin
Niels Wilhelm Gade: Trio op. 42, 1862
Louise Farrenc: op. 34, 1844
Ignaz Pleyel: Auswahl aus op. 52, 35 und 32, 1798 - 1803
—oder—
Ferdinand Ries: WoO. 86, 1836 (Erstaufnahme Trio Egmont)
Fanny Hensel: Lieder arrangiert für Cello bzw. Violine und Klavier, Opus 10
Niels Wilhelm Gade: Trio op. 42, 1862
— Auf dem Bild: Fanny Hensel geb. Mendelssohn (1805 - 1847) —
Beethoven in seiner Zeit
Ludwig van Beethoven: op. 1 Nr. 3, 1795 (ca. 30 min)
Ferdinand Ries: op. 2, 1807 (ca. 30 min)
—oder—
Ludwig van Beethoven: op. 1 Nr. 3, 1795 (ca. 30 min)
Joseph Wölfl: op. 5, 1795 (ca. 20min)
Ignaz Pleyel: Auswahl aus op. 52, 35 und 42, 1798 - 1803 (ca. 20 min)
— Auf dem Bild: Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) am Spazieren —
Deutsche Hochromantik par excellence
Robert Schumann: Phantasiestücke für Klaviertrio op. 88
Emilie Mayer: Klaviertrio op. 12
-Pause-
Johannes Brahms: Klaviertrio op. 8, erste Version von 1853/54
Gesamtes Repertoire
Joseph Haydn (1732-1809): Sonata for the Harpsichord or Piano Forte with an Accompanyment for a Violin & Violoncello Hob. XV:9 in A-Dur (1785)
Adagio
Vivace
Joseph Haydn (1732-1809): Sonata for the Harpsichord or Piano Forte with an Accompanyment for a Violin & Violoncello Hob. XV:20 (1793/94?)
Allegro
Andante cantabile
Finale: Allegro
Ignaz Pleyel (1757 - 1831): Auswahl aus den Trios (1791-1083)
I. Adagio - Allegro molto, Op. 32
II. Adagio Espressivo, Op. 35
III. Allegro molto, Op. 52
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Trio pour le Piano_Forte, Violon et Violoncelle op. 1 Nr. 3 in c-Moll (1793-5)
Allegro con brio
Andante cantabile con Variazioni
Menuetto quasi Allegro - Trio
Finale: Prestissimo
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Trio pour Pianoforte, Violon et Violoncelle op. 70 Nr. 1 in D-Dur (1808)
Allegro vivace e con brio
Largo assai ed espressivo
Presto
Joseph Woelfl (1773-1812): Trio pour le Piano Forte, Violon & Violoncelle op. 5 Nr. 1 in G-Dur (ca. 1795)
Allegro moderato
Menuetto: Allegro - Trio
Romance: Andante
Finale: Presto
Joseph Woelfl (1773-1812): Grand Trio pour le Forte Piano, Violon & Basse op. 23 Nr. 1 in D-Dur (ca. 1803)
Allegro maestoso
Menuetto: Presto - Trio
Adagio. Ma non troppo.
Finale: Allegretto
Ferdinand Ries (1784-1838): Grand Trio Concertant pour le Piano-Forte, Violon et Violoncelle op. 2 in Es-Dur (1807)
Adagio von moto. - Allegro.
Andante un poco Allegretto.
Rondeau Allegro.
Ferdinand Ries (1784-1838): Trio pour Piano, Violon et Violoncelle op. 143 in c-Moll (1826)
Allegro con brio
Adagio con espressione
Finale: Prestissimo
Ferdinand Ries (1784-1838): Grand Trio pour Piano, Violon et Violoncelle WoO 86 in f-Moll (1836)
Allegro energico
Adagio
Polacca: Moderato - Trio - Moderato
Finale: Allegro molto
Johann Nepomuk Hummel: Adagio, Variations et Rondo sur un Thème Russe pour Piano, Flûte ou Violon et Violoncelle op. 78 (ca. 1818)
Introduction: Cantabile
Théma & Variations
Théma Quasi Allegretto
Première Variation
Deuxième Variation
Troisième Variation
Quatrième Variation
Cinquième Variation
Sixième Variation: Adagio assai
Septième Variation. Finale: Vivace assai
Franz Peter Schubert (1797-1828): Klaviertrio Nr. 1 in B-Dur (1827)
Allegro moderato
Andante un poco mosso
Scherzo. Allegro
Rondo. Allegro vivace
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): 1. Klaviertrio d-Moll op. 49 (1839)
Molto Allegro agitato, d-moll
Andante con moto tranquillo, B-Dur
Scherzo. Leggero e vivace, D-Dur
Finale. Allegro assai appassionato, d-moll
Robert Schumann (1810-1856): Phantasiestücke für Pianoforte, Violine und Violoncell op. 88 (1842)
Romanze: Nicht schnell, mit innigem Ausdruck
Humoreske: Lebhaft - Etwas lebhafter
Duett: Langsam und mit Ausdruck
Finale: Im Marschtempo
Robert Schumann (1810-1856): Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell op. 63 in d-Moll (1847)
Mit Energie und Leidenschaft
Lebhaft, doch nicht zu rasch
Langsam, mit inniger Empfindung
Mit Feuer
Jeanne-Louise Farrenc (1804-1875): 2. Trio pour Piano, Violon et Violoncelle op. 34 in d-Moll (1844)
Andante - Allegro
Thema mit Variationen
Sostenuto
Andante simplice
Var. 1: Poco animato
Var. 2
Var. 3: Più moderato e grazioso
Var. 4
Var. 5: Più mosso
Rondo: Allegro
Clara Josephine Schumann (geb. Wieck 1819-1896): Trio für Pianoforte, Violine u. Violoncello op. 17 in g-Moll (1846)
Allegro moderato
Scherzo (Tempo di Menuetto) - Trio
Andante
Allegretto
Johannes Brahms (1833-1896): Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell op. 8 in H-Dur (1853-4: Frühfassung)
Allegro con moto
Scherzo: Allegro molto - Trio: Più lento - Tempo primo
Adagio non troppo - Allegro (doppio movimento) - Tempo primo
Finale: Allegro molto agitato
Emilie Luise Friederika Mayer (1812-1883): Großes Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell op. 12 in e-Moll (1859-60)
Allegro
Scherzo
Un poco Adagio
Finale: Allegro assai
Niels Wilhelm Gade (1817-1890): Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell op. 42 in F-Dur (1862-3)
Allegro animato
Allegro molto vivace
Andantino
Finale: Allegro con fuoco
Antonín Dvořák (1841-1909): Klaviertrio Nr. 4 („Dumky“-Trio) op. 90 in e-Moll (1891)
Lento Maestoso – Allegro quasi doppio movimento (e-Moll / E-Dur)
Poco Adagio – Vivace non troppo (cis-Moll)
Andante – Vivace non troppo (A-Dur / a-Moll)
Andante Moderato quasi tempo di Marcia – Allegretto scherzando (d-Moll / D-Dur)
Allegro – Meno mosso quasi tempo primo (Es-Dur)
Lento Maestoso – Vivace quasi doppio movimento (c-Moll / C-Dur)